Syrische Studentin des Bard College Berlin in Griechenland wegen Rettung Geflüchteter aus griechischen Hoheitsgewässern festgenommen
Sara und ihre Schwester Yusra Mardini, die 2016 als eine von zehn Sportlerinnen als Teil des “Refugee Olympic Team (OTR)“ an den Olympischen Spielen in Rio teilnahm, wurden 2015 international bekannt, weil sie auf ihrer eigenen Flucht über das Mittelmeer den anderen achtzehn Passagieren ihres Schlauchboots das Leben retteten, indem sie es schwimmend bis an die griechische Küste zogen.
“Wir sind in engem Kontakt mit Saras Rechtsbeistand. Die Anschuldigungen scheinen mehr auf die Unterbindung der Tätigkeit der betreffenden NGO abzuzielen als auf tatsächliche Handlungen von Sara und ihrem Mit-Volunteer,“ erklärt Dr. Florian Becker, Geschäftsführer des Bard College Berlin. „Eine lange Haft in einem griechischen Gefängnis bis zu einem eventuellen Gerichtsverfahren wäre für Sara und ihre weitere Lebensplanung verheerend. Wir werden nichts unversucht lassen, damit Sara aus der Haft entlassen wird und diese Zeit in Berlin verbringen und ihr Studium fortsetzen darf.“
Seit ihrer Ankunft in Berlin engagieren sich Sara und Yusra weiter ehrenamtlich und mit großem persönlichen Einsatz für die Sache der Geflüchteten. Sara wurde von der Harvard University und Dartmouth College als Referentin eingeladen; ihre Schwester hat vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen und mit Persönlichkeiten wie Papst Franziskus und Barack Obama gesprochen.
Sara Mardini ist seit August 2017 Studentin am Bard College Berlin und erhielt ein Vollstipendium im Rahmen des Program for International Education and Social Change (PIE-SC). Das PIE-SC Stipendienprogramm fördert begabte Studierende aus Krisenregionen und Konfliktgebieten. Derzeit sind 30 PIE-SC Stipendiaten und Stipendiatinnen in den beiden Bachleorstudiengängen des Bard College Berlin eingeschrieben - 27 Syrer, ein Iraker, ein Afghane und eine Griechin.
This event was last updated on 08-30-2018