Sara Mardini gegen Kaution freigelassen
Kondylia Gougou von Amnesty International kommentierte: „Obwohl wir begrüßen, dass diese engagierten humanitären Helfer nach mehr als 100 Tagen Haft wieder bei ihren Familien sein können, ist es unerhört, dass sie sich weiterhin mit absurden Anklagen und potenziell langen Haftstrafen konfrontiert sehen. [...] Menschen, die selbstlos wie sie handeln, sollten gelobt und nicht inhaftiert werden. Diese haltlose Anklage muss fallen gelassen werden.“
„Wir sind sehr froh und freuen uns darauf, Sara in den nächsten Tagen wieder in Berlin zu begrüßen“, sagte Florian Becker, Geschäftsführer des Bard College Berlin. „Die Haftentlassung erfolgte jedoch erst nach Vorlage umfangreicher Beweise, die unserer Meinung nach die Vorwürfe gegen unsere Studentin in ihrer Gesamtheit widerlegen. Es wurde bereits viel Unrecht getan. Wir werden weiter darauf drängen, dass die Anklage fallen gelassen wird.“
Sara und ihre Schwester Yusra Mardini, die 2016 als eine von zehn Sportlerinnen im „Refugee Olympic Team (OTR)“ an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teilnahm, wurden 2015 international bekannt, weil sie auf ihrer eigenen Flucht über das Mittelmeer den anderen achtzehn Passagieren ihres Schlauchboots das Leben retteten, indem sie es schwimmend über Wasser hielten, nachdem der Außenbordmotor ausgefallen war.
Sara Mardini ist seit August 2017 Studierende am Bard College Berlin und Vollstipendiatin im Rahmen des „Program for International Education and Social Change“ (PIESC). Das PIESC Stipendienprogramm fördert begabte Studierende aus Krisenregionen und Konfliktgebieten. Derzeit sind 32 PIESC Stipendiaten und Stipendiatinnen aus Syrien, Irak, Afghanistan, Griechenland, Eritrea und Brasilien in den beiden Bachelorstudiengängen des Bard College Berlin eingeschrieben.
This event was last updated on 12-06-2018